Der
Luzienturm
Von
der ehemals einschiffigen spätgotischen Kapelle ist nur der
Glockenturm mit seinem treppenförmigen Giebel erhalten. Der
Grundriß ist durch die Steinpflasterung und die bis zu geringer
Höhe wieder aufgebauten Mauern sichtbar. Das Kirchenschiff
wurde 1876/78 abgerissen. Der Chorraum hat ein Kreuzrippengewölbe
mit verziertem Schlußstein, die Rippen gehen ohne Stützen
in die Wand über. Auf der Nordseite befindet sich ein schmales
Fenster mit Kleeblatt und Kielbogen verziert, das auf der Südseite
einen geraden Sturz hat, der die Jahreszahl 1534 trägt. Von
der Ausstattung des Innenraumes sind auf der rechten Seite ein
Ausgussstein und eine in die Wand gearbeitete Sitznische für
den Priester erhalten. Auf der linken Seite befindet sich eine
Sakramentsnische, die eine Öffnung durch die Mauer nach außen
hat. Durch diese Öffnung sollte das Allerheiligste auch für
die Toten erreichbar sein. Der Zugang vom Chorraum erfolgte durch
einen spitz zulaufenden Triumphbogen. Seitlich davon sind zwei
figürlich verzierte Konsolen zu sehen: Rechts ein Engel mit
dem Schweißtuch der Hl. Veronika, das ein Relief des Christuskopfes
zeigt, links eine nicht zu deutende Gestalt mit überkreuzten
Beinen.